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Januar 2025 – Sind Implan­tate für jeden ge­eignet?

Die Implantologie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Heute kann prinzipiell jeder Patient, bei dem das Kieferwachstum abgeschlossen ist, mit Implantaten versorgt werden. Das ist in der Regel ab 17 bis 20 Jahren der Fall.

Für eine erfolgreiche Behandlung sollten jedoch einige Voraussetzungen berücksichtigt werden. Generell ist es wichtig, die individuellen Gegebenheiten jedes Patienten zu beachten und die Behandlung gegebenenfalls anzupassen.

Ausreichende Knochensubstanz

Der Kieferknochen muss im entsprechenden Abschnitt über eine ausreichende Höhe und Breite verfügen. Nur so gibt er Implantaten sicheren Halt. Sollte dies nicht gegeben sein, zum Beispiel, weil sich der Knochen zurückgebildet hat, kann dieser in aller Regel wiederaufgebaut werden.

Diabetes

Früher waren Zahnmediziner eher vorsichtig, wenn es um Zahnimplantate für Diabetiker ging. Heute gilt jedoch, dass bei ihnen eine ähnlich hohe Erfolgsquote erreicht werden kann wie bei anderen Patienten, wenn der Diabetes gut eingestellt ist und bestimmte Aspekte beachtet werden. Dazu gehört die Verringerung der Bakterienzahl im Mund, insbesondere durch eine vorab durchgeführte Zahnreinigung. Gegebenenfalls kann prophylaktisch ein Antibiotikum verordnet werden.

Medikamenteneinnahme

Auch die Einnahme von Medikamenten wie Immunsuppressiva (Cortison etc.), Angiogenesehemmern (spezielle Krebsmedikamente) oder Bisphosphonaten (zur Behandlung von Osteoporose) schließen eine Implantation keineswegs grundsätzlich aus. Es müssen aber individuelle Risiken berücksichtigt und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Entzündungsfreier Mund

Ein entzündungsfreier Mund ist Grundvoraussetzung für Implantate. Vor allem eine Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates, muss daher vorab ausreichend behandelt worden sein. Besteht diese Erkrankung weiterhin, ist das Risiko höher, dass sich das Gewebe im Umfeld von Implantaten entzündet.

Rauchen

Rauchen gilt als Risikofaktor unter anderem für die gute Einheilung der Implantate in den Knochen, denn es hemmt die Durchblutung der Mundschleimhaut und die Wundheilung. Schränken Sie also am besten das Rauchen stark ein oder hören Sie ganz damit auf.

Eigene Mundpflege und Implantatprophylaxe

Eine sorgfältige eigene Mundpflege und die regelmäßige Implantatprophylaxe in der Praxis (mit professioneller Zahnreinigung und Implantatchecks) sind die entscheidende Basis für eine auf lange Sicht erfolgreiche Implantatbehandlung. Hauptziel einer guten Pflege ist es zu verhindern, dass bakterielle Beläge im Umfeld der Implantate dauerhaft bestehen bleiben und zu Entzündungsprozessen führen.

Bei jedem Patienten wird vorab ausführlich geklärt, ob die individuellen Voraussetzungen für die Versorgung mit Implantaten gegeben sind.

 

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